Airlines und Reisebranche protestieren gegen geplante Luftverkehrsabgabe

Bad Windsheim

Airlines und Reisebranche protestieren gegen geplante Luftverkehrsabgabe

Bad Windsheim (ARCD) ? In ihrem am Sonntag verabschiedeten Sparpaket beschloss die Bundesregierung auch eine „ökologische Abgabe“ für den Luftverkehr. Sie soll für alle Passagiere erhoben werden, die in Deutschland starten. Wie genau die Luftverkehrsabgabe aussehen soll, ist noch nicht bekannt. In Medien wird spekuliert, dass sie nach Preis, Lärm und Verbrauch gestaffelt werden soll. Die Reaktionen der Tourismus- und Luftverkehrsbranche ließen nicht lange auf sich warten. Nach ersten Schätzungen des Flughafenverbandes ADV könnten Tickets durch die Abgabe durchschnittlich 14 Euro teurer werden. Aus Sicht des Verbandes drohe durch die „systemfremde Luftverkehrsabgabe“ eine massive Verkehrsverlagerung auf ausländische Flughäfen. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin (Flugvergleich) befürchtet Wettbewerbsnachteile für deutsche Fluggesellschaften. Laut einer Sprecherin der Lufthansa (Flugvergleich) ist das Beschlussdatum ein „schwarzer Tag für den Luftverkehrsstandort Deutschland“. Der Deutsche Reiseverband DRV erwartet, dass die Urlaubsflüge der Bundesbürger künstlich verteuert würden. Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) erinnert an den Koalitionsvertrag der Bundesregierung, wonach „Mobilität in Deutschland für die Bürger bezahlbar bleiben“ müsse. Verbraucher- und Umweltverbände begrüßen hingegen eine Sonderabgabe für Flugpassagiere. Sie erhoffen sich davon eine Eindämmung des aus ihrer Sicht klimaschädlichen Flugverkehrs über Deutschland. Für die Luftverkehrs- und Tourismusverbände dient die Abgabe der Bundesregierung wohl eher zur Sanierung des Staatshaushalts. Dass die Fluglinien den Aufschlag, der jährlich etwa eine Milliarde Euro in den Bundeshaushalt spülen soll, an die Passagiere weitergeben, gilt für den ARCD als sicher.

Silvia Schöniger
ARCD-Pressestelle

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