Der Tag des offenen Denkmals bringt Kultur in Bewegung

Düsseldorf

Der Tag des offenen Denkmals bringt Kultur in Bewegung

Bonn (nrw-tn). Einen weiten Bogen schlägt der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr. “Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr” lautet das Motto am 12. September 2010. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erwartet bundesweit mehr als 7.500 geöffnete Denkmäler in über 2.500 Städten und Gemeinden, die von über vier Millionen Interessierten besucht werden. Auch Nordrhein-Westfalen ist wieder mit einer Vielzahl an Bau- und Bodendenkmälern beteiligt und erzählt etwa wie Briefe oder ein Bundeskanzler früher unterwegs waren.
Die zentrale Eröffnungsveranstaltung für NRW findet im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop statt. Zu weiteren Programmpunkten im Ruhrgebiet gehören außerdem etwa Oldtimer-Busse in der Bochumer Innenstadt und Teile der 1874 erbauten Eisenbahnlinie London-Wesel-Berlin, die samt dazugehöriger Bahnen in Wesel gezeigt werden.
In Aachen bekommen Besucher einen Einblick in die Anfänge des
“Güterverkehrs”: Am Lousberg befindet sich das größte steinzeitliche Bergwerk und älteste technische Denkmal Deutschlands. Der im Kalkstein eingelagerte Feuerstein wurde in der Jungsteinzeit oberirdisch abgebaut und zu Beilklingenrohlingen verarbeitet. Eine Führung informiert über Abbau, Verarbeitung und Handel mit Feuerstein.

Im Kreis Heinsberg können Besucher sich auf die Spuren der Römer begeben.
Auf Führungen beschreiten sie die römische Heerstraße Via Belgica, die unter anderem auch durch Übach-Palenberg führte. Eines der Themen ist eine ehemalige römische Siedlungsstelle, die von überregionaler Bedeutung für die provinzialrömische Siedlungsgeschichte war.
An einen Transportweg aus dem Mittelalter wird in Sauer- und Siegerland erinnert. Die “Südwestfälische Eisenstraße” war eine Handelsstraße, die das Märkische Sauerland, den Kreis Olpe und das Siegerland schon vor über 500 Jahren eng miteinander verband. Zum Tag des offenen Denkmals bieten viele Kommunen entlang der Eisenstraße zwischen dem hessischen Burbach und Hagen Programm: Auf Burg Altena können Besucher einem einführenden Vortrag zum Thema Handel und Reisen lauschen, sich im Südwestfälischen Eisenbahnmuseum in Siegen in einer Ausstellung über “vergessene Wege”
informieren oder in Wilnsdorf das seltene Exemplar eines eisenzeitlichen Schmelzofens besichtigen.
An eine historische Transportform papierener Kulturgüter wird in Langenfeld bei Düsseldorf erinnert. Dort sind Post- und Paketpostwagen der Königlich Preußischen Post von 1850 ausgestellt. Und nicht nur das: Bei Vorführungen und Rundfahrten setzt sich die Kutsche auch in Bewegung.
Größere Geschwindigkeiten dürften auf der Bielefelder Radrennbahn zu erwarten sein. Die 1953 eingeweihte Bahn gehört zu den schnellsten Betonpisten Europas, in den 1950-60er Jahren zogen Rennen mehr als 10.000 Zuschauer an. Noch heute ist sie Austragungsort regionaler und nationaler Steherrennen. Neben einer Vorführung mit historischen Formen dieser Sportart gibt es unter anderem auch eine Ausstellung alter Renn- und Bahnräder.
Mit dem Rad ging er nicht auf Reisen: Wie bei Konrad Adenauer die Staatsbesuche, aber auch die Urlaubsreisen aussahen, erfahren Besucher beim Gartenfest der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Bad Honnef-Rhöndorf. Im ehemaligen privaten Domizil des Staatsmannes zeigt eine Sonderausstellung Fotos von Adenauer im Urlaub in der Schweiz. Filme und Kurzvorträge erläutern seine Reisen, darunter seinen Besuch in Moskau, wo es ihm 1955 gelang, die letzten verbliebenen Kriegsgefangenen heimzuholen. Ein Quiz für verschiedene Altersgruppen lädt zum Rätseln ein; speziell für Kinder wird ein Bastel- und Spielprogramm geboten.
Eisenbahnfreunde kommen in Krefeld und Siegen auf ihre Kosten. Der 19-ständige Ringlokschuppen in Krefeld, wartet mit 23 Meter-Drehscheibe, Triebwagenhalle, Werkstätte, Lagerräume und Büros auf. Wer nach den Führungen hungrig ist, kann sich Kaffee und Kuchen im historischen Speisewagen servieren lassen. Der noch vollständig erhaltene und funktionsfähige Ringlokschuppen in Siegen beherbergt heute ein im Aufbau befindliches Eisenbahnmuseum mit zahlreichen historischen Dampf- und Diesellokomotiven. Auch in der Alten Dreherei in Mülheim an der Ruhr könnte man meinen, Lokomotiven noch pfeifen zu hören. Sie wurde 1874 als Teil des Wartungswerks für Lokomotiven und Güterwagen durch die Rheinische Eisenbahn erbaut. Eine Ausstellung historischer Nutzfahrzeuge zeugt von dieser “bewegten” Zeit.
Weitere Informationen zum Programm gibt es bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Telefon: 0228/957380 sowie im Netz.
Internet:

Pressekontakt:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz,
Carolin Kolhoff, Telefon: 0228/95738-141, Fax: -947, E-Mail:
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