Domberg schon in vorchristlicher Zeit bewohnt? Archäologen: Interessante Funde bei Grabungen in Limburg an der Lahn / Bistum zeigt Video im Internet

Limburg an der Lahn –

Domberg schon in vorchristlicher Zeit bewohnt? Archäologen: Interessante Funde bei Grabungen in Limburg an der Lahn / Bistum zeigt Video im Internet

Geschichtete Geschichte auf dem Domberg unter der Lupe

Archäologen untersuchen Funde – Bistum Limburg zeigt Video von Grabungen

LIMBURG / MARBURG. Bei den Grabungsarbeiten hinter dem kulturhistorisch bedeutsamen Fachwerkhaus am Domplatz (Alte Vikarie) in Limburg sind weitere ? aus Sicht von Experten interessante ? Keramikfunde gemacht worden. Wegen der großen Zahl archäologischer Entdeckungen an einer der Grabungsstellen wird dort ab sofort auf den Einsatz eines Baggers verzichtet. Durch die sorgfältige Grabung von Hand erhoffen sich die Wissenschaftler an dieser Stelle weitere Funde und Erkenntnisse über die Besiedelung des Domberges in früheren Jahrhunderten. Wie aus einer am Dienstag (7.7.) vom Bistum Limburg verbreiteten Information hervorgeht, könnten einige der auf dem Areal ausgegrabenen Funde (zum Beispiel Scherben von Gefäßen) möglicherweise aus vorchristlicher Zeit stammen. Das Bistum informiert in einem kurzen Video auf seiner Internetseite (www.bistumlimburg.de) über die Grabungsarbeiten.

Die Fundstücke werden nach Abschluss der Grabungsarbeiten von Wissenschaftlern analysiert, um ihr genaues Alter festzustellen. Ergebnisse sollen voraussichtlich Ende August der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Zunächst werden die Grabungsarbeiten noch mehrere Wochen lang fortgesetzt. Dabei registrieren die Experten alles, was ihnen auffällt: Verfärbungen im Boden, Scherben, Steine. Alle Beobachtungen werden sorgfältig aufgezeichnet und in ein Schichtenprofil eingezeichnet. Später helfen diese Angaben, das Alter der Fundstücke zu präzisieren und Aussagen über ihre Verwendung und Bedeutung zu machen. Laut Diözesanbauamt werden sämtliche Freiflächen des Dombergs in Limburg als potentielle archäologische Fundstätten behandelt. Da mit Hinweisen auf die früh- und hochmittelalterliche Bebauungsstruktur Limburgs zu rechnen war, wurden in die Untersuchungen von Anfang an Fachleute einbezogen. Die Experten vom Institut für Bauforschung (Marburg) hatten bei ihren gezielten Suchgrabungen (in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege) bereits im Juni einige Funde gemacht: Scherben lassen darauf schließen, dass auf diesem Areal bereits im 13. Jahrhundert ein Wohngebäude stand.

Das zum Teil sanierungsbedürftige historische Mauerwerk entlang des Areals soll ebenfalls gründlich erforscht und gesichert werden. Zum Schutz der wissenschaftlichen Grabungsarbeiten vor Raubgräbern und zur Sicherheit von Touristen und Passanten ist das Domberg-Gelände abgesperrt. Die Archäologen wollen illegale Schatzsucher fernhalten, die an solchen Ausgrabungsstätten meist nur ein Trümmerfeld hinterlassen: Grabräuber klettern in Baugruben und durchwühlen das Erdreich, um Überbleibsel aus allen Epochen zu entdecken. Den Freizeit-Archäologen und Profi-Räubern drohen Anzeigen mit je nach Schwere des Vergehens erheblichen strafrechtlichen Konsequenzen.

Die Grabungen und das Sichern der historischen Befunde sind Voraussetzung für die weiteren Planungen auf dem Domberg in Limburg. Zunächst soll mit der Sanierung des Fachwerkhauses (Alte Vikarie) und des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Küsterhauses am Domplatz begonnen werden. Die zurzeit leerstehende Vikarie soll voraussichtlich Ende 2010 als Amtssitz des Bischofs von Limburg nutzbar sein. Das Fachwerkhaus am Domplatz ist seit 1903 im Besitz des Bistums und gilt wegen seiner qualitätsvollen Fachwerkfassade als das bedeutendste unter den spätmittelalterlichen Wohnbauten Limburgs.

Über den Kurznachrichtendienst Twitter (www.twitter.com/BistumLimburg ) wird das Bistum ebenfalls über den Stand der Grabungsarbeiten informieren. Der Domberg und der Dom ziehen jährlich tausende Touristen in die Stadt. Die Franziskaner-Schwestern am Dom bieten täglich Domführungen an (www.dom.bistumlimburg.de ).

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