Nachhaltigkeit – Ein deutlicher Trend im Deutschlandtourismus

Berlin

Nachhaltigkeit – Ein deutlicher Trend im Deutschlandtourismus

Zur heutigen Vorstellung des aktuellen Sparkassen-Tourismusbarometers Deutschland 2010, erklaeren der tourismuspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Hans-Joachim Hacker und der zustaendige Berichterstatter Heinz Paula:

Der deutsche Inlandstourismus ist unverkennbar auf dem Wachstumspfad. Mit 370 Millionen Uebernachtungen in 2009 nimmt Deutschland europaweit Platz Eins unter den Tourismusdestinationen ein.

Erfreulicherweise hat sich in den vergangenen Jahren ein Bewusstseinswandel bei touristischen Unternehmen und Gaesten
eingestellt: Nachhaltigkeit spielt zunehmend bei Investitionen der Unternehmen eine Rolle: Energieeinsparungen, Umweltschutzmassnahmen und Effizienzsteigerungen sind die erklaerten Ziele. Jeder dritte Gast ist sowohl bei Wochenendreisen, als auch bei Urlauben bereit, hoehere Preise zu zahlen, wenn dafuer mehr Nachhaltigkeit angeboten wird. Die Tourismusbranche steht somit in Uebereinstimmung zur gesamtgesellschaftlichen Zielstellung einer vernuenftigen
Umwelt- und Klimapolitik.

Das neue Tourismusbarometer belegt aber auch, dass sich trotz dieser Trends in 2010 keine positive Entwicklung bei der Investitionsbereitschaft in der Tourismusbranche insgesamt abzeichnet. Damit bestaetigt dieser Bericht die Fragwuerdigkeit der Umsatzsteuersenkung fuer die Hotelerie, die sich ganz im Gegenteil als kontraproduktiv fuer die Branche erwiesen hat. Das schwarz-gelbe Gezerre um Beibehaltung oder Abschaffung ist buchstaeblich zur Investitionsbremse geworden.

Auch die Arbeitsplatzstruktur hat von dieser Massnahme nicht profitiert. Das Tourismusbarometer belegt den Trend, zunehmend Vollzeitarbeitsplaetze in der Tourismusbranche durch Teilzeitjobs zu ersetzen. Seit 2005 arbeiten elf Prozent weniger Menschen in Vollzeitstellen, der Anteil derer, die in Teilzeit arbeiten, ist um 3,5 Prozent gestiegen. Gut qualifizierte Arbeitskraefte sind gerade zu einer Zeit, in der sich der Fachkraeftemangel auch in der Tourismusbranche mehr und mehr abzeichnet, ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil fuer die Unternehmen. Gaeste in Hotellerie und Gastronomie erwarten Service und Qualitaet.

Kritisch wurde zudem ein weiterer Punkt beleuchtet: Der deutsche, aber auch der europaeische Tourismussektor verfuegen ueber zu viele Guetesiegel. Eine verwirrende und wenig zielfuehrende Vielfalt macht es der Verbraucherseite schwer, qualitativ gute Angebote, die seinen Reise- und Erholungsanforderungen entsprechen, zu identifizieren. Hier ist die Tourismusbranche gefragt, ein klares, eingaengiges Guetesiegelkonzept nach dem Motto “Weniger Labels, mehr Transparenz” zu entwickeln.

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