Neues Stationspreissystem vorgestellt

Berlin

Neues Stationspreissystem vorgestellt

Einführung ab 1. Januar 2011 geplant / Abstimmungsgespräche mit Bundesnetzagentur erfolgt / Preissystem im Bundesanzeiger veröffentlicht

(Berlin, 17. September 2010) Die DB Station Service AG hat heute ihr neues Stationspreissystem als Teil der Allgemeinen Geschäftsbedingungen im Bundesanzeiger bekannt gegeben. Das neue Preissystem soll am 1. Januar 2011 in Kraft treten.

Mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger wird den Marktteilnehmern im Schienenpersonenverkehr die Möglichkeit gegeben, innerhalb von vier Wochen zu der Neufassung Stellung zu nehmen. Parallel informiert die Bahn die Bundesländer, Aufgabenträger und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) auf Informationsveranstaltungen über das verbesserte System. Im Vorfeld erfolgten Abstimmungsgespräche mit der Bundesnetzagentur über Inhalte und Einführungszeitpunkt.

Das Stationspreissystem wurde als Kategoriepreismodell weiterentwickelt und umfasst insgesamt 196 Preise. Statt bisher sechs werden die Bahnhöfe nun in sieben Kategorien unterteilt. Entscheidende Kriterien sind die Anzahl der Bahnsteigkanten, Bahnsteiglängen, tägliche Reisendenzahlen und Zughalte sowie vorhandenes Servicepersonal. Weiterhin fließen technische Ausstattungsmerkmale wie Aufzüge oder Fahrtreppen, die wichtig für die Stufenfreiheit eines Bahnhofs sind, in die Bewertung ein. Eine Unterscheidung in Fernverkehrs- oder Nahverkehrsbahnhof findet nicht mehr statt.

Die Preisbildung erfolgt jetzt übersichtlicher und bedarfsgerechter auf Ebene der 28 Aufgabenträger als Besteller des Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) und richtet sich nicht mehr nach den Bundesländern. Die Stationspreise orientieren sich an den Kosten und der Auslastung der Bahnhöfe der jeweiligen Kategorie im Bereich des Aufgabenträgers. Damit bestehen für die Aufgabenträger zukünftig mehr Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf das regionale Ausstattungs- und Preisniveau.

„Unser Ziel war es, ein marktfähiges Konzept zu entwickeln, was auf eine möglichst breite Akzeptanz bei den Kunden trifft. Dabei sollten die Vorteile des bestehenden Systems genutzt und die Kritikpunkte beseitigt werden. Bei diesem Entwicklungsprozess haben wir bereits im Vorfeld eng mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, den Bundesländern und den SPNV-Aufgabenträgern zusammen gearbeitet, um eine möglichst breite Akzeptanz zu gewinnen“, sagte Dr. André Zeug, Vorstandsvorsitzender der DB Station Service AG.

Die Vorgaben der Bundesnetzagentur werden allerdings bei gleichen Erlösen voraussichtlich zu einer Umverteilung in der Belastung zwischen den Bundesländern führen. Mit dem neuen Preissystem wird es daher in einigen Bundesländern zu Preissenkungen und in anderen zu Preiserhöhungen kommen.

Vor allem seit dem Bescheid der Bundesnetzagentur vom Dezember 2009 stand das aktuelle SPS vermehrt im öffentlichen Fokus. Mit dem Bescheid sollte die Stationspreisliste zum 1. Mai 2010 für ungültig erklärt werden. Dagegen hatte die DB Station Service AG gerichtlich Widerspruch eingelegt, dem das OVG Münster am 23. März 2010 statt gab und die aufschiebende Wirkung des Bescheides anordnete. Durch den gerichtlichen Erfolg der DB Station Service AG behielt die aktuelle Preisliste auch über den 1. Mai 2010 hinaus ihre Gültigkeit.

Die Stationspreise sind ein wichtiger Bestandteil des Stationsnutzungsvertrags, den die EVU mit der Bahn abschließen. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind die Nutzungs- und Zugangsregeln an den rund 5.400 Bahnhöfen abgebildet.

Informationen zum neuen SPS sind auch online unter zu finden.

Herausgeber: Deutsche Bahn AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt:
Leiter Kommunikation Oliver Schumacher
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